02-15-1938
The Letters > 1938 Letters > February 1938 Letters
February 15, 1938
Postkarte GG 15. 2. 1938, gestempelt 16.2. 1938 Gross-Gerau, frankiert 15 Pf. Hindenburg violett.
An
Mr. Martin Marx c/o Hale 5040 St. Blackstone Ave, Chicago Ill. U.S.A.
Lieber Martin! Damit du von hier doch nicht ohne Bericht sein sollst, diese Karte. Morgen abend erwarten Vater von Bernburg zurück und da giebt es so viel zu erzählen, dass er doch noch nicht an dich schreiben kann. Dein Brief hat vor allem gesagt, dass Du noch arbeitest und ist man froh damit. Wir waren am Sonntag in Worms, sprachen auch von Dir, lassen Dich grüssen; sie sind auch soweit, dass weggehen, es wird aber noch dauern; gestern Montag waren bei Tante Selma und erzählten, dass Max O(ppenheimer) ein Einheitsgeschäft hat und Aenne geht ins Geschäft, sie haben 3000 Artikel.
Hast Du auch eine Vermählungsanzeige von Rudi Kiewe bekommen? - das geht schnell. Tante Hans meint, jetzt kommst Du an die Reihe, so schrieb sie diese Woche, sie berichtet nicht viel.
Am Samstag habe ich Leopold Kahn´s besucht, haben eine schöne Wohnung. Meine beiden Vetter in der Leerbachstraße sind auch ohne Beschäftigung, wissen noch nicht wohin (sie) sollen. Auch könnte so vieles berichten, aber am besten man behält es für sich. Diese Woche gehen Julius (Kahn) weg, er war noch nicht bei uns, aber Reue hat er doch. Johanna erzählte es mir. Wir haben die ganze zeit viel Sturm, Schnee und sehr kalt; man könnte glauben, der Winter fängt erst an.
Heute abend gehen Hede und ich hinüber, denn die Simche hat bald ein Ende, vielleicht kannst Du öfter Vater bitten, dass nach Frankfurt zieht, ich hoffe, dass er bis zum Herbst auch so weit sein wird., dann wird es Zeit. Sonst habe Dir nichts zu erzählen, bleibe gesund mit herzl. Grüssen bin ich Joh. Kossmann.
Lieber Martin! Ich bin froh, da? es Dir gut geht. Herzliche Grüße, nächstens mehr, sendet Dir Deine Schwester Hede.
Postcard GG 15. 2. 1938, stamped 16.2. 1938 Gross-Gerau,15 Pf. Hindenburg violet.
To
Mr. Martin Marx c/o Hale 5040 St. Blackstone Ave, Chicago Ill. U.S.A.
Dear Martin,
I’m sending you this card, so, that you will not go without news from here. We are expecting Father back from Bemburg tomorrow night. There is so much to tell that he cannot write you about yet. Of all things, your letter let us know that you are still working and we are happy about that. We were in Worms , we spoke about you, they send their greetings; they also made up their mind to leave, but it will take time. Yesterday, on Monday we saw Aunt Selma and told that Max Oppenheimer has a low price store and Anne is in with him, too, and they have 3000 articles.
Have you also received the engagement news from Rudi Kiewe? That goes fast. Aunt Hans thinks it is your turn now, at least that’s what she wrote this week, she does not say much.
On Saturday I visited Leopold Kahn. They have a nice flat; my two cousins in the Leerbach Street have no jobs yet, and don’t know yet where to go. I could tell you so much but it is best to keep it for myself. Julius Kahn is leaving this week, he did not as of yet visit us, but he has his regrets. Johanna told me so. We have storms, snow and extreme cold all the time; one would think the winter is just beginning. Tonight Hede and I are going over, since the Simcha [private party] is soon over. Perhaps you can try convincing Father more often that he move to Frankfurt, I hope by the Fall he will be ready, it will be about time, too. Otherwise, nothing new. Stay healthy, war greetings from Joh. Kossmann.
Dear martin, I am glad you are doing well. Warm greetings, next time more from your Sister Hede.